Tagesausflug nach Paris: Ein Abenteuer in der Stadt der Liebe
Ein Tagesausflug nach Paris – das klang wie ein Traum. Als unsere Französischlehrerin, Frau Lieberknecht, den Vorschlag machte, einen solchen Ausflug im Rahmen unserer Abschlussfahrt zu unternehmen, waren die ersten Reaktionen gemischt. Auf der einen Seite freuten wir uns auf einen Tag ohne Schule und die Aussicht, die berühmten Sehenswürdigkeiten der Stadt zu entdecken. Auf der anderen Seite nagte der Zweifel: Würden wir an nur einem Tag wirklich genug von Paris sehen können? War es überhaupt möglich, die „Stadt der Liebe“ in wenigen Stunden zu erleben? Die Antwort darauf sowie all die Erlebnisse und Überraschungen, die uns erwarteten, sollten wir schon bald selbst herausfinden.
Am 11. Februar 2025 begann der lang ersehnte Ausflug nach Paris für uns, eine Gruppe von zwölf Schülern, begleitet von unserer Französischlehrerin Frau Lieberknecht und Herrn Christ. Der Tag startete früh um 6:40 Uhr am Mannheimer Hauptbahnhof, als wir uns in den ICE setzten, der uns direkt zum Bahnhof Gare de l’Est in Paris bringen sollte. Nach einer dreistündigen Zugfahrt, die sich für viele von uns eher wie eine gewöhnliche Bahnfahrt anfühlte – mit ein paar, die schliefen, andere, die Bücher lasen oder Gesellschaftsspiele wie „Stirnraten“ spielten – erreichten wir schließlich unser Ziel. Einige verbrachten die Zeit auch mit Instagram, YouTube und TikTok, während andere sich einfach unterhielten.
Als wir gegen 10:00 Uhr in Paris ankamen, war das Wetter zunächst trüb. Der Himmel war bewölkt, doch das hielt uns nicht davon ab, die Stadt in all ihrer Pracht zu erkunden. Unsere erste Station: der weltberühmte Eiffelturm. Hier posierten wir für einige Fotos auf dem roten Teppich und schossen zahlreiche Gruppenbilder. In einer unserer letzten Französischstunden vor dem Ausflug hatten wir Aufgaben erhalten, die wir in Paris erfüllen mussten – unter anderem mussten wir das Wort „Paris“ vor dem Eiffelturm pantomimisch darstellen. Diese Aufgaben machten die Reise noch spannender und sorgten für einige Lacher.
Unsere nächste Station führte uns zu Fuß zum Musée d’Orsay – ein ehemaliger Bahnhof, der heute eines der bedeutendsten Kunstmuseen der Welt beherbergt. Ein praktischer Tipp für alle EU-Bürger unter 25 Jahren: Der Eintritt zu zahlreichen Sehenswürdigkeiten wie dem Musée d’Orsay, dem Arc de Triomphe und dem Louvre ist kostenlos. So konnten wir die langen Warteschlangen elegant umgehen und wertvolle Zeit sparen. Das Musée d’Orsay beeindruckte uns mit seinen beeindruckenden Kunstwerken, darunter berühmte Gemälde von Vincent van Gogh, und zahlreichen Skulpturen. Besonders Kunstliebhaber werden hier auf ihre Kosten kommen.
Nach etwa anderthalb Stunden im Museum machten wir uns auf den Weg zur nächsten Sehenswürdigkeit, die nur 10 Minuten zu Fuß entfernt war: die wiedereröffnete Kathedrale Notre-Dame. Es war faszinierend, das Gebäude nach den Restaurierungsarbeiten wieder in seiner vollen Pracht zu sehen. Hier machten wir ein weiteres Gruppenfoto und zogen weiter zum Arc de Triomphe, dieses Mal mit der Metro. Leider mussten wir feststellen, dass wir aufgrund eines kleinen Zwischenfalls mit der Security nicht zum Aussichtspunkt gelangen konnten. Doch das tat unserer Stimmung keinen Abbruch – wir lachten über die Situation, und auch wenn Frau Lieberknecht noch immer ein wenig sauer auf die Security-Dame ist, bleibt uns dieses Erlebnis in Erinnerung.
Nach dem Arc de Triomphe hatten wir noch etwas Zeit für eine Shoppingtour auf der berühmten Champs-Élysées, der bekanntesten Einkaufsstraße von Paris, gesäumt von Luxusmarken und Designerläden. Der Louis Vuitton Store war für uns ein echtes Highlight – auch wenn wir uns nichts leisten konnten, war das Schaufensterbummeln ein Erlebnis für sich. Wer in Paris ist, sollte diesen Hotspot nicht verpassen.
Nachdem wir eine Stunde lang durch die eleganten Geschäfte geschlendert waren, machten wir uns auf den Weg zum Kaufhaus Galeries Lafayette. Hier genossen wir die spektakuläre Aussicht vom Dach und konnten einen fantastischen Blick auf Paris und den Eiffelturm erhaschen. Natürlich wurden auch hier wieder zahlreiche Fotos gemacht – mit der Polaroid-Kamera, der digitalen Kamera und natürlich dem Handy.
Doch wie jeder schöne Tag neigte sich auch dieser dem Ende zu. Um 19:00 Uhr fuhren wir zurück zum Gare de l’Est, wo unser Zug nach Hause bereitstand. Die Rückfahrt war weniger aufregend als der Tag in Paris, und um 22:30 Uhr kamen wir müde und erschöpft am Mannheimer Hauptbahnhof an. Natürlich war der nächste Tag in der Schule von Schlafmangel geprägt, aber der Ausflug war es definitiv wert – ein Erlebnis, das wir so schnell nicht vergessen werden.
Fazit: Ein unvergesslicher Tag!
War es eine „Horrorfahrt“? Vielleicht nicht ganz, aber der Tagesausflug war zweifellos ein Abenteuer, das uns allen noch lange in Erinnerung bleiben wird. Trotz der langen Reise und der begrenzten Zeit in der Stadt haben wir Paris mit all seinen Facetten erlebt – von den berühmten Wahrzeichen bis zu den kleinen Genüssen, die die französische Kultur ausmachen. Vielleicht war es nicht der perfekte Ausflug, aber es war ein einzigartiges Erlebnis, das wir nicht missen möchten. Das nächste Mal sollte man aber klare Mahlzeitpausen halten, sonst erlebt ihr mehr Tiefen als Höhen.
von Celina Kayikci, 13. Klasse